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WALD
Wasser
DIE SAUSSBACH-
KLAMM
Die Saußbachklamm im Süden der Stadt Wald-
kirchen ist als Naturschönheit ersten Ranges
weithin bekannt. Einen Kilometer lang zieht sie
sich durch eine tief eingeschnittene Schlucht.
Der Saußbach verrichtete in jahrtausendelan-
ger unermüdlicher Arbeit hier sein Werk. Dabei
blieben riesige Granitblöcke zurück, die trotzig
dem rauschenden Wasser entgegenstehen.
Ein Naturschauspiel, in dem der üppige Pflan-
zenbewuchs ringsum Kulisse ist. Als urtümli-
ches Landschaftsbild mit einer interessanten
Pflanzenwelt wurde die Saußbachklamm am
18. November 1939 zum Naturschutzgebiet er-
klärt. Wie sehr die Waldkirchner dem Natur- und
Heimatgedanken anhingen, dokumentiert eine
Gedenktafel in der Saußbachklamm. Man schuf
sie zur ehrenden Erinnerung an den Apotheker
Ludwig Ilgmeier, mit dessen Unterstützung die
Waldvereinssektion Waldkirchen im Jahre 1905
einen Fußweg durch die Klamm anlegte. Der
Künstler und Bildhauer Franz Biber fertigte das
Relief mit der Darstellung des Förderers.
Ein leicht begehbarer Weg führt von Waldkirchen in Richtung Erlenhain bis an die Saußmühle. Dort beginnt die Saußbachklamm. Am Stauwehr ange-
langt, führt der Weg entlang des Triebwerkkanals wieder zurück.
DIE WILDBACH-
KLAMM
BUCHBERGER LEITE
In der Wildbachklamm Buchberger Lei-
te zwischen Freyung und Ringelai wer-
den die Kräfte der Naturgewalten ein-
drucksvoll sichtbar. Immer tiefer hat der
Wildbach sein Bett in die Landschaft
eingegraben. Der Besucher kann eine
wildromantische, urzeitliche Schlucht-
landschaft erleben. Der Bach hat auch
besondere Felsriegel freigelegt, die einen
Einblick in die Erdgeschichte des Bayeri-
schen Waldes erlauben. Dunkle, meist
braungrüne Gesteinsformationen sind
Zeugen der bewegten Vergangenheit des
Waldgebirges. Sie weisen auf einschnei-
dende Ereignisse hin: Das Grundgebirge
des Bayerischen Waldes wurde entlang
einer fast schnurgeraden Linie in mehrere
Gebirgsschollen zerbrochen und so ent-
standen die neuartigen Felsformationen
des Pfahls. Der Pfahl ist ein mit Quarz und
Schiefer gefüllter Riss im Gebirgsgrund.
Über nahezu 150 Kilometer erstreckt sich
dieses Kunstwerk der Natur vom Naabtal
in der Oberpfalz bis nahe Linz in Oberös-
terreich.
Aufgrund seiner Besonderheit wurde
der Pfahl in die Liste der 77 schönsten
Geotope Deutschlands aufgenommen.
In der Buchberger Leite sind die dunk-
len Pfahlschiefer besonders massiv und
reizvoll ausgeprägt. Die Wildbachklamm
im Gesamten wurde außerdem als eines
der schönsten Geotope Bayerns ausge-
zeichnet.
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