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Adalbert Stifter im „Woid“
Museum, Themenwanderungen und eine Kulturreise lassen den Autor aufleben
Vor 150 Jahren starb der
im südböhmischen Ober-
plan geborene Schriftsteller
Adalbert Stifter. Lange als
biedermeierlicher Naturbe-
schreiber abgestempelt, gilt
Stifter heute als Wegberei-
ter der Moderne. In Lacken-
häuser bei Neureichenau im
Bayerischen Wald erinnert
das deutschlandweit einzi-
ge Stifter-Museum an den
Dichter und Maler.
Der Rundwanderweg Adal-
bert Stifter LiteraTour-Weg
und eine Stifter-Reise durch
den Böhmerwald zelebrieren
die Poesie des Gehens. Vie-
len gilt Adalbert Stifter als ein
Poet der Familienidyllen und
akribischen
Naturporträts.
Doch das zuweilen als naiv,
lieblich und eintönig wahrgenommene Werk Stifters ist facettenreich und vielschichtig. Stifter als
gefühliger Heimatdichter? Wohl kaum. Immer wieder zog sich der gesundheitlich angeschlagene
Schriftsteller in den Bayerischen Wald zurück. In Lackenhäuser auf dem Rosenberger Gut fand
er Ruhe, gesunde Luft und reines Wasser. Teile der großen Erzählung „Witiko“, aber auch „Der
Waldbrunnen“, „Der Kuss von Sentze“ und „Der fromme Spruch“ sind hier entstanden. In den
Räumen des Ladenstöckls im Rosenberger Gut erinnert das Museum „Stifter und der Wald“ auf
drei Etagen und mit eigenem Stifter-Kino an den Dichter.
Das Museum zeigt die Geschichte des Rosenberger Guts, bietet Einblicke in seine Biografie
und seinen künstlerischen Werdegang. Chronologisch geordnete Erstausgaben seiner Bücher
verschaffen einen Überblick über Stifters beeindruckendes literarisches Werk. Stifters weniger
bekannte Tätigkeit als Maler kann in einer Bildschau betrachtet werden. Der Tage anhalten-
de Schneefall, den Stifter im Winter 1866 in Lackenhäuser tragisch erlebt hatte, verfilmte die
Münchner Autorin und Regisseurin Petra Morsbach in einem 56-minütigen Streifen, den es ex-
klusiv im Museum zu sehen gibt. Es ist mittwochs, samstags und sonntags geöffnet, der Eintritt
für Erwachsene kostet 4 Euro.
Der 24 Kilometer lange Adalbert-Stifter-LiteraTour-Weg lässt Stifters Gefühle und Gedanken in
authentischer Umgebung auf sich wirken und seine Naturschilderungen rund um die Dreises-
selregion bei Neureichenau anschaulich werden. Eine Kulturreise von 7. bis 14. Juli und von 29.
September bis 6. Oktober greift ganz im Sinne Stifters die Poesie des Gehens und der bedächti-
gen Langsamkeit auf, sie führt zum böhmischen Oberplan und dem bayerischen Breitenberg, den
Orten seiner Kindheit und seines Alters, und durch die Landschaften Stifters. Auskünfte bei der
Tourist-Info Neureichenau,
.
Was Zwiesel
alles zu bieten hat
Glasmachern, Glasbläsern und
Holzbetrieben auf der Spur
„Fein Glas und gut Holz sind Zwiesels Stolz“
– seit Jahrhunderten spielen in der Bayerwald-
Stadt Zwiesel Glasherstellung und Holz wirt-
schaftlich die Hauptrolle.
Diesen beiden großen Traditionen widmet sich
die Schriftstellerin Marita Haller bei ihren Er-
lebnisstadtführungen. Ihre Gäste lädt sie ein
in Glasbläsereien, Glasmanufakturen und nam-
hafte Holzbetriebe. Statt schnell vergessene
Jahreszahlen gibt es lustige Hausgeschichten.
Schöne Ladengeschäfte mit einheimischen
Spezialitäten und Kunsthandwerk sind ebenso
Teil der kurzweiligen Stadttour wie die neugo-
tische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus mit dem
höchsten Turm des Bayerischen Waldes und
die Zwiesel Kristallglas AG mit der höchsten
Kristallglaspyramide der Welt. Die Erlebnisfüh-
rungen finden montags ab 10 Uhr statt. Treff-
punkt ist das ebenfalls sehenswerte Kulturzen-
trum-Waldmuseum.
Weitere Infos unter
.
Aktuelles und Wissenswertes aus dem Woid
E
ine Auszeichnung für großartige Leistungen, ein neuer Magnet im Museum, herausragen-
de Veranstaltungen in den Städten, Märkten und Gemeinden oder echte Geheimtipps: Diese
und weitere Informationen finden Sie gebündelt in den WALDNachrichten. Sie stellen einen
bunten Querschnitt von Ereignissen, Neuigkeiten und Begebenheiten dar, der die Attraktivität
und Vielfalt der Region als Lebensraum und Urlaubsziel widerspiegelt. Lesen Sie, was es aus
den Erlebnisstädten des Bayerischen Waldes, der Ferienregion Nationalpark, dem Ilztal und
Dreiburgenland und dem Dreiländereck Bayern-Böhmen-Österreich zu berichten gibt.
WALD
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