47
WALD
Wasser
WILDROMANTIK AM GROSSEN ARBERSEE
Der meist besuchte See im Bayerischen Wald – nicht nur von Wanderern, sondern
auch von Radlern und Motorradfahrern – ist der Große Arbersee unmittelbar an
der Brennesstraße. Er zeigt eindrucksvoll, was die Natur aus eigener Kraft schaf-
fen und formen kann. Die steile Aberseewand und das Becken des Karsees ent-
standen während der letzten Eiszeit-Periode durch Frost- und Gletscherbewegun-
gen. Die imposante Seewand mit ihren Sumpfmulden, Felskaskaden und kleinen
Wasserfällen beherbergt einen der faszinierendsten Urwaldreste des Bayerischen
Waldes. In dem steil geneigten Gelände gehen gelegentlich sogar Schnee- und Eis-
lawinen ab. Schüttere Baumbestände aus säbelwüchsigen Ahornen und Buchen
zeugen davon. Am Westrand des Arbersees, unterhalb der Seewand, sind ca. zwei
Hektar der Wasserfläche mit Schwingrasen bedeckt. Er ist ohne feste Verbindung
zum Untergrund und hebt und senkt sich mit den Schwankungen des Wasserspie-
gels. Nur an den flachen Ufern hat er Kontakt zum Festland. Von hier aus erobern
Pflanzen seit der Eiszeit die freie Wasserfläche, indem sie ihre Sprosse in den See
vorantreiben und somit Siedlungsfläche für Torfmoos und Seggen bilden. Im Laufe
der Jahrtausende haben die Inseln, die überwiegend aus Torf (abgestorbene Pflan-
zen) bestehen, eine Mächtigkeit von einem bis drei Metern erreicht.
Bei einem Spaziergang (ca. 30 Minuten) auf dem gepflegten und gut ausgebauten
Rundweg um den See kann man sich all dies in aller Ruhe anschauen. Sehr beliebt
ist auch das Tretbootfahren im vorderen Bereich des Großen Arbersees - gerade
bei Familien mit Kindern.
Natürlich gibt es am Großen Arbersee auch eine Einkehr-Möglichkeit. Das beliebte Arberseehaus wurde ganz neu gebaut. Während der Kioskbereich
im Untergeschoss schon seit Ostern für die Gäste geöffnet ist, liefen in den vergangenen Wochen die Arbeiten im Inneren des Hauptgebäudes auf
vollen Touren, um alles für die Sommer-Saison fertig zu bekommen. Von außen präsentiert sich das Seehaus ganz vertraut. Innerhalb eines Jahres
wurde das neue Gebäude nach dem alten Vorbild wieder hochgezogen. Auch im Inneren gibt es viele Parallelen, wie alte Fotos zeigen. Rundbögen,
Querbalken, Wandvertäfelungen – das alles kommt dem historischen Vorbild sehr nahe. Es wurde sehr viel mit Holz gearbeitet. Die großen Fenster
stellen einen intensiven Bezug zur Natur her. Es wird für die Gäste insgesamt vier Highlights geben: Den neuen, Licht durchfluteten Wintergarten
mit einem herrlichen Blick über den Arbersee und zur Seewand, die alte historische Seestube, in der sich jedermann in frühere Zeiten zurückversetzt
fühlt, die gemütliche Seeterrasse, auf der das Publikum auch an heißen Tagen komplett sonnengeschützt ist und selbst bei leichtem Regenwetter
wegen des Markisendachs nicht zu flüchten braucht. Ein Pluspunkt ist selbstverständlich auch die moderne Küche, aus der die „Schmankerl“ für das
leibliche Wohl serviert werden.
42