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Wandern, Radeln, Bahn fahren
Entdecken Sie unsere Bergwelt!
Von Waldbergen umgeben, aber nicht eingeengt: Der Lamer Winkel bietet einen idealen Raum zum Entspannen, Erholen und Ent-
decken. Er ist der ideale Ausgangspunkt für gemütliche Wanderungen, erlebnisreiche Bergtouren und grenzenlose Fahrrad-Runden
inmitten der Bergketten von Arber, Osser und Hohenbogen. Auf den folgenden Seiten finden Sie drei Ausflugsmöglichkeiten, die
ganz unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigen, so dass jedes Naturell auf seine Kosten kommen kann – ob sportsbegeisterte
Mountainbiker, naturverbundene Familien oder Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind. Nutzen Sie die vielfältigen Möglichkeiten!
Barrierefrei auf den Großen Arber
Bei dieser Tour spielt das Alter keine Rolle
Der Große Arber ist 1456 Meter hoch und damit der höchste Berg
des bayerisch-böhmischen Gebirgsmassivs. Dieser Umstand
brachte ihm auch den ehrwürdigen Namen „König des Bayeri-
schen Waldes“ ein. Die vier Gipfel bieten dem Besucher vielfältige
Ausblicke auf das Umland: der Hauptgipfel mit Gipfelkreuz, der Bo-
denmaiser Riegel (auch Richard-Wagner-Kopf genannt), der Kleine
Seeriegel und der Große Seeriegel. Die Fernsicht ist mit einem 360°
Ausblick grandios. Bei gutem Wetter blickt man bis zu den 8-Tau-
sendern auf bayerischer Seite und weit nach Böhmen hinein, mit
viel Glück und klarer Sicht sogar bis zu den Alpen.
Der Berg zählt zu den begehrtesten Ausflugszielen im Bayerischen
Wald – nicht zuletzt deshalb, weil er sozusagen barrierefrei be-
zwungen werden kann. Auch ältere Wanderer oder Wanderer mit
Handicap können die einzigartige Bergwelt des Bayerischen Wal-
des genießen und ihren Gipfelsturm mit einer Einkehr abrunden.
Wer Probleme mit Treppen und Stufen hat, kann am Parkplatz in
einen sicheren Aufzug steigen, der die Passagiere barrierefrei zur
Talstation befördert. Dort ermöglicht ein Seiteneinstieg einen kom-
fortablen Zugang zur 6er-Gondelbahn, die mittels einer Rampe
auch für Rollstühle (DIN-Norm) geeignet ist. Um allen einen be-
sonders sicheren Zugang zu gewährleisten, stoppen die Gondeln
an der Tal- und Bergstation.
An der Bergstation finden die Gäste eine großzügige Veranda vor,
die einen traumhaften Ausblick auf die Waldlandschaften im baye-
risch-böhmischen Grenzgebiet ermöglicht. Von dort aus können
die Besucher einen beeindruckenden Glasaufzug erreichen, der
einen sicheren Zugang zu den gastronomischen Einrichtungen,
demArberschutzhaus und der Eisensteiner Hütte, garantiert. Nichts
spricht also dagegen, sich einen kulinarischen Ausflug zumGroßen
Arber zu gönnen und die original bayerische Küche in gemütlicher
Atmosphäre zu genießen.
Unmittelbar an der Bergstation befinden sich zwei Einkehrmöglich-
keiten: das Arberschutzhaus und die Eisensteiner Hütte. Dort kön-
nen die Gäste je nach Wetter das Panorama unter freiem Himmel
auf der Terrasse genießen oder sich drinnen in uriger Atmosphäre
bewirten lassen. Besonders heimelig wird es in der Eisensteiner
Hütte durch den Kamin, der sich mitten im Gastraum befindet.
Durch die Fenster, die bis zum Boden reichen, können die Besu-
cher ihren Blick aus den Fenstern schweifen lassen.
Das Arberschutzhaus verwöhnt seine Gäste in den rustikalen
Gasträumen mit bayerischer Küche. Im ersten Stock stehen Zim-
mer mit typischem Hütten-Charakter zur Verfügung. Es ist immer
wieder ein Erlebnis, hier sein Nachtlager aufzuschlagen und den
Tag auf dem Großen Arber mit einem bayerischen Frühstück zu
beginnen.
Das Arbermassiv bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Schönheit
des „Grünen Dach Europas“ zu erkunden. Der waldfreie Gipfel ist
eine Besonderheit an sich, denn seine Tier- und Pflanzenwelt ist
im gesamten bayerischen Grenzgebirge einzigartig. Weite Teile des
Arbergebietes wurden deshalb 1939 unter Schutz gestellt. Baumar-
ten wie Fichte und Vogelbeere kommen in dieser Höhe nur noch
vereinzelt vor. Die Latsche dagegen bildet flächige Bestände. Unter
den Pflanzen haben sich Spezialisten eingefunden,
die sich den extremen Klima- und Bodenbedingun-
gen (kalt, steinig, nährstoffarm) anpassen. Zudem
war der Große Arber bis zum Ende der letzten Eiszeit
vor rund 10 000 Jahren mit Eis bedeckt. Aus dieser
Zeit konnten sich auf dem Arbergipfel zahlreiche sel-
tene Pflanzenarten (sogenannte Eiszeitrelikte) halten.
Unter den Klimabedingungen der Nacheiszeit konn-
ten sie sich jedoch nicht mehr weiter ausbreiten. Sie
sind daher selten und gefährdet.
Im Gipfelbereich hat man oft auch das Glück, seltene
Tierarten bestaunen zu können. So zählt die Alpen-
braunelle zu den Eiszeitrelikten. Das Brutvorkommen
einiger Bergpieper-Paare im Gipfelbereich, der Drei-
zehnenspecht oder der Wanderfalke machen den
Großen Arber auch aus dieser Perspektive zu einem
besonderen Berg im Bayerischen Wald. Neben die-
sen seltenen Vogelarten haben auch Luchse und Au-